40 Jahre Kontakt e.V. in Alfeld
- Die große Jubiläumstagung -
Über Hürden hinweg
- Dialog kann gelingen!
Dieses besondere Jubiläum möchten wir mit Ihnen feiern – mit allen, die unsere Arbeit unterstützt, begleitet oder möglich gemacht haben, aber auch mit allen, die neugierig auf den Täter-Opfer-Ausgleich sind und mehr darüber erfahren möchten.
Seit 40 Jahren begleitet der Kontakt e.V. Menschen dabei, Brücken zu bauen – zwischen Lebenswelten, Institutionen und manchmal auch über eigene innere Grenzen hinweg. Dieses Jubiläum ist für uns nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch ein Anlass, innezuhalten und gemeinsam weiterzudenken: Wie gelingt ein gutes Gespräch, wenn tatsächliche Hürden oder die im eigenen Kopf den ersten Schritt erschweren? Was braucht es, damit der Sprung in den Dialog eine sichere Landung wahrscheinlicher macht?
Unsere Tagung lädt Sie ein, diesen Fragen gemeinsam mit uns nachzugehen. Durch einen Vortrag und Austausch in Workshops möchten wir beleuchten, wie Kommunikation gelingen kann – auch wenn Unsicherheit, Sprachlosigkeit oder unterschiedliche Systeme wirken.
Manchmal braucht es nicht viele Worte. Manchmal braucht es einfach den Mut zum ersten Schritt. Oder, wie es in einem bekannten Song heißt: „Might as well JUMP!“ – „Springen wir doch einfach mal!“
Wir laden Sie herzlich ein, dabei zu sein
– mit Interesse, Freude am Austausch und Lust auf neue Impulse.
Wir freuen uns auf Sie!
Wann und Wo?
Datum: 23. September 2025
Ort: KUBA Alfeld, Sedanstraße 15, 31061 Alfeld (Leine)
Wir bitten um verbindliche Anmeldung -KLICK- bis zum 01.09.2025!
Programm
10:00 Begrüßung durch Hans-Günther Scharf
Vorsitzender des Kontakt e.V.
Grußworte
Ute Konstantin, Landesjugendamt Niedersachsen
Steffen Schwenke, Leiter Dezernat 5, LK Hildesheim
Bernd Beushausen, Bürgermeister der Stadt Alfeld
11:00 Vortrag
Christoph Rickels, First Togetherness
Dialog auf Augenhöhe – mein Weg!
12:30 Imbiss
13:30 Workshops
WS I – Dialog trotz schwerer Gewalt
WS II – Meine Hürden im Kopf
WS III – Vom ersten Schritt zum gemeinsamen Weg
WS IV – Zwischen den Systemen
15:30 Kaffee & Kuchen
Raum für Austausch und neue Impulse
Genießen Sie mit uns einen gemeinsamen JubiläumsausKLANG!
16:30 „Wohnzimmerkonzert“ mit dem
Singer-Songwriter Mathew James White.
Der Eintritt zum Konzert ist frei. Es wird eine Hutsammlung für den Künstler geben. Getränke gibt es zum Selbstkostenpreis.
Zutritt zur Tagung und zum Konzert nur nach vorheriger Anmeldung. -Klick!-
Plenumsvortrag
Dialog auf Augenhöhe – mein Weg!
Christoph Rickels nutzt Kommunikation nicht nur als Werkzeug zur Prävention, sondern auch als kraftvolles Mittel, um seine eigene Geschichte zu teilen. In seinem Vortrag wird er uns auf eine Reise mitnehmen, die sowohl berührt als auch inspiriert.
Durch seine persönliche Erfahrung – von einem gewalttätigen Übergriff bis hin zu einem langen Prozess der Heilung – zeigt er, wie Kommunikation Perspektiven verändern kann.
Christoph wird uns nicht nur seine Geschichte erzählen, sondern uns auch mitnehmen auf seinen Weg der Prävention, bei dem es darum geht, Barrieren abzubauen und den Dialog zu öffnen.

Christoph Rickels wurde 2007 vor einer Auricher Diskothek von einem jungen Mann niedergeschlagen. Damals 20-jährig erlitt er eine sechsfache Hirnblutung, lag vier Monate im Koma und kämpfte sich anschließend zurück ins Leben. Seither ist er zu 80 Prozent körperlich schwerbehindert. Mit seiner Initiative „First Togetherness“ will er den Menschen ans Herz legen, wieder zusammen ihre Wege zu gehen und miteinander zu leben. Christoph bekam für seine Arbeit an Schulen, in Haftanstalten und sozialen Einrichtungen u.a. die Bundesverdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Workshop I
Dialog trotz schwerer Gewalt
– Räume für Begegnung und Verantwortung
Was geschieht, wenn Menschen einander begegnen, die durch schwere Gewalt verbunden sind?
Annett Zupke begleitete einen außergewöhnlichen Dialogprozess zwischen Kathleen, deren Bruder als amerikanischer Soldat 1985 einem politisch motivierten Anschlag zum Opfer fiel, und ehemaligen Mitgliedern der RAF und der Bewegung 2. Juni – bewegend, herausfordernd, hoffnungsvoll.
Im Mittelpunkt dieses Workshops stehen Fragen wie: Wie entsteht Vertrauen in einem so sensiblen Rahmen? Welchen Beitrag leistet Restorative Justice – jenseits von Schuldzuweisungen und ohne den Schmerz zu verdrängen?
Moderation:

Annett Zupke engagiert sich seit 2010 für Restorative Justice im deutschsprachigen Raum. Sie brachte den Ansatz der Restorative Circles nach Deutschland und vertiefte über mehrere Jahre hinweg ihre Praxis.
Als Beraterin und Facilitatorin wirkte sie maßgeblich an dem preisgekrönten Dokumentarfilm „The Worst Thing“ (deutscher Untertitel: „To Germany, With Love“) mit, der die oben beschriebene Reise von Kathleen nach Deutschland begleitet.
Workshop II
Meine Hürden im Kopf – Begegnungen mit Menschen in Krisen
Wer Menschen in Krisen begegnet, trifft oft auf starke Emotionen – oder auf völlige Sprachlosigkeit. Auch wir selbst tragen Bilder und Unsicherheiten in uns, die unser Handeln beeinflussen. Was bewirken diese inneren Stimmen? Und was hilft uns, präsent, achtsam – und zugleich handlungsfähig – zu bleiben?
In diesem Workshop geht es darum, sich mögliche innere Hürden bewusst zu machen – ohne in die persönliche Tiefe zu gehen. Durch Erfahrungsaustausch suchen wir nach Wegen, auch in schwierigen Situationen klar, nahbar und sicher zu agieren.
Moderation:

Christoph Rickels: „Gewalt zerstört Leben – manchmal in Sekunden. Doch Menschlichkeit kann Leben retten – für immer. Wir dürfen nie vergessen: Man erntet, was man sät. Lasst uns so zu anderen sein, wie wir es uns von ihnen wünschen. Wenn wir es schaffen, das Miteinander wieder cool zu machen, dann wird der Schläger zum Außenseiter – und der Mitfühlende zum Vorbild.“

Arend Hüncken arbeitet seit 1998 als Mediator in Strafsachen für den Kontakt e.V. –deshalb weiß er: Auch nach langjähriger Erfahrung steht man oft vor „Hürden“ im eigenen Kopf. Deshalb ist es immer wieder herausfordernd, sich in einem achtsamen Anlauf zu versuchen.
Workshop III
Vom ersten Schritt zum gemeinsamen Weg
– Ausgleichsarbeit im Wandel der Jahrzehnte
In diesem Workshop werfen wir einen Blick auf 40 Jahre TOA-Arbeit des Kontakt e.V. und darüber hinaus – auf Erfahrungen, gewachsene Strukturen, Herausforderungen und Entwicklungen. Gleichzeitig laden wir alle ein, die Fragen zur Praxis haben: Wie funktioniert TOA heute? Wo liegen Chancen – und wo Grenzen? Was braucht es, damit aus einem oft zögerlichen Schritt ein gemeinsamer Weg werden kann? Lassen Sie uns ins Gespräch kommen – über Verantwortung, über gelingende Kommunikation und darüber, was es heißt, Brücken zu bauen.
Ein Workshop für Neugierige, Fachkolleg:innen und Wegbegleiter:innen –
mit Raum für Fragen, Rückblicke und Zukunftsbilder.

Moderation:
Ilka Papendorf und Bettina Adamietz sind Mediatorinnen im
Kontakt e.V. Gemeinsam haben sie in ihrer langjährigen Praxis die

Ausgleichsarbeit immer wieder neu entdeckt und fortgeschrieben. TOA steht nie still – das ist das Spannende an dieser Arbeit, und wir gehen gerne mit!
Workshop IV
Zwischen den Systemen
– Wenn Justiz, Polizei und Pädagogik ins Gespräch kommen
Unterschiedliche Professionen bringen unterschiedliche Sprachen, Sichtweisen und Herangehensweisen mit – und genau darin liegt eine große Chance.
In diesem Workshop beleuchten wir, wie Kommunikation zwischen Justiz, Polizei und Sozialer Arbeit im Alltag gelingen kann: Wo entstehen Reibungen? Wo Missverständnisse? Und wie lassen sich die Potenziale der verschiedenen Berufsgruppen in echte Synergien verwandeln? Anhand konkreter Erfahrungen und praktischer Ansätze erkunden wir, wie ein Miteinander im Arbeitsalltag wachsen kann – auch über institutionelle Grenzen hinweg.
Moderation:
Mario Wehe ist seit 30 Jahren Polizeibeamter und versieht seit 2009 seinen Dienst beim Polizeikommissariat Alfeld. Seit 2018 ist er im Kriminal- und Ermittlungsdienst für die Jugendsachbearbeitung zuständig.
Kirstin Seidel ist Direktorin des Amtsgerichts Elze. Bei ihrer Arbeit als Jugendrichterin weiß sie die gute Zusammenarbeit mit Polizei und Jugendhilfe im Strafverfahren sehr zu schätzen.
Adrian Stöter arbeitet seit neun Jahren als Sozialarbeiter beim Jugendamt des Landkreises Hildesheim. Seit 2019 ist er in der Jugendhilfe im Strafverfahren für straffällig gewordene junge Menschen im Alter von 14 bis 21 Jahren, u.a. aus Alfeld, zuständig. Er begleitet die Betroffenen und deren Familien im gesamten Verfahren – vom ersten Kontakt mit der Polizei über die Gerichtsverhandlung bis hin zum Abschluss etwaiger erzieherischer Maßnahmen.
Wir danken unseren Spendern:

Finest Catering
Frank Thöne
Bahnhofstraße 4a
31073 Delligsen
0170 / 7884414 - frankthoene@t-online.de

Dem Lions Club Alfeld.

Pro Alfeld - Gemeinnütziger Verein zur
Förderung der kommunalen
Prävention in Alfeld

Der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine.