Kontakt e.V.

 

Im Juni 1985 folgten sieben Alfelder:innen ihrer Vision, eine Alternative zu stationären Maßnahmen im Jugendstrafrecht anzubieten und gründeten den Kontakt e.V.

Neben dem augenscheinlichen Vergehen einer Straftat und dem sich daraus ergebenden Schaden, sollten die Bedürfnisse der Menschen stärker berücksichtigt, zugleich gefördert und gefordert werden. In diesem Sinne erschien uns die Begegnung von Beschuldigten und Geschädigten die direkteste Möglichkeit der Aufarbeitung der Auswirkungen und Ursachen von Straftaten.

So wurde aus dem änfänglichen Verein für Straffälligenhilfe ein Verein für Konfliktschichtung und -beratung. Die Wandlung des Vereins war notwendig, um schon im Titel unsere unparteiliche - oder auch allparteiliche - Haltung deutlich zu machen. Allparteilichkeit erfordert, dass nicht nur die vermittelnde Person sich als neutral empfindet, sondern auch, dass sie als neutral wahrgenommen wird. Denn Mediation ist mehr als ein bloßer Handschlag, sie erfordert eine tiefere Begegnung.

Wir begangen unsere Arbeit in den Amtsgerichtsbezirken Alfeld und Elze und waren der erste Verein in Deutschland, der TOA im ländlichen Raum anbot. Damals gab es nur Modellprojekte und noch keine gesetzliche Grundlage, denn der TOA im Jugendbereich wurde erst 1991 in das JGG aufgenommen. Seit 1988 arbeiten wir im gesamten Landkreis Hildesheim und seit 2007 auch in der Stadt Hildesheim.

Im internationalen Kontext findet sich das System des deutschen Täter-Opfer-Ausgleichs vielfach wieder. In Österreich hat er den ungleich klang- und sinnvolleren Namen "Außergerichtlicher Tatausgleich". Im englischsprachigen Raum fasst man Ausgleichsangebote unter dem Überbegriff "Restorative Justice" zusammen.

Angelehnt an die Konzepte der "Restorative Justice" haben wir unser Angebot in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft für ambulante Angebote nach dem Jugendrecht e.V. und dem Landesjugendamt fortentwickelt. Seit 2015 werden sie gefördert und auch bei uns angeboten.